Ein erstaunliches Vegetationsjahr hat mit einem (leider etwas nassen) Herbst ein versöhnliches Ende gefunden. Wir hatten eine außergewöhnliche lange Reifezeit von weit über 100 Tagen (gerechnet vom Ende der Blüte bis zur Weinlese). Die Länge dieses Zeitraumes ist entscheidend für die Aromenausprägung. So erwarten wir sortentypische, fruchtige und aromatische Weißweine. Die Rotweine waren ohnehin die
Gewinner des Jahres: Außerordentlich viele Sonnenscheinstunden führten zu einer intensiven Farbausprägung
und einer hohen Reife, die einen ganz besonderen Rotweinjahrgang erwarten lassen.
Bei aller Freude bleibt aber doch die Sorge um den Klimawandel, der in der Tendenz immer heißere und trockenere Sommer bringen wird. Im Gegensatz zu vielen landwirtschaftlichen Kulturen verkraften dies die Weinberge in unseren tiefgründigen Lößböden sehr gut. Dies war auch das wirklich erstaunlichste an diesem Jahrgang: Jeglicher Bodenbewuchs war braun und verdorrt – aber die Reben erfreuten sich dank tiefreichender Wurzelsysteme bester
Vitalität.
So starteten wir Anfang September in die Weinlese. Dank sehr gesunder Trauben konnten die einsetzenden Regenfälle gut überstanden werden. Die Weinlese zog sich dann bis Anfang Oktober. Highlight der diesjährigen Ernte war eine Gewürztraminer Auslese mit 105° Oechsle.