Der wärmste März seit den Wetteraufzeichnungen

geschrieben am: 10.04.2017

Der wärmste März seit den Wetteraufzeichnungen (plus 3,5°C über dem langjährigen Durchschnitt) liegt hinter uns. Derzeit „explodiert“ die Natur – alles blüht und ergrünt. Auch die winterlichen Weinbergsarbeiten (Schneiden und Biegen der Reben) mussten zeitig beendet sein, denn der Austrieb der Reben wird sich um 2 – 3 Wochen verfrühen. Das will für die Qualität eines Jahrganges noch nichts aussagen. Sollten kühlere Witterungsabschnitte folgen, schmilzt dieser Vorsprung wieder schnell dahin.

Zeitgleich war in unserer Kellerei auch einiges zu tun. Die 2016er Weine mussten abgefüllt werden – und es ist eine breite Palette die hierzu anstand. Der vegetationsmäßig schwierige Jahrgang 2016 zeigt in der Qualität seiner Weine ein enormes Potential – verschwenderische Aromen und fruchtige Weine mit harmonischer Struktur.

Bezüglich der Aromen gibt es eine interessante Untersuchung zum Erhalt der Fruchtaromen bei Weißweinen mit dem Fazit „Wärme zerstört Fruchtaromen“. Der gleiche Wein wurde über 10 Monate bei verschiedenen Temperaturen von 12°C bis zu 22°C gelagert. Danach wurde die Intensität der Fruchtaromen sensorisch bewertet. Eindeutiges Urteil: Zwischen der höchsten und der niedrigsten Temperatur waren die Unterschiede hochsignifikant! Wärme beschleunigt nun einmal auch beim Wein alle chemischen Reaktionen. Wie Sie der folgenden Beschreibung unseres 150 Jahre alten Kelterhauses entnehmen können, besteht dieser aus zwei Kellergeschossen. Hier herrschen Sommer wie Winter konstante Temperaturen von 10 – 12°C. Da wir hier auch unsere Flaschenweine bis zum Verkauf lagern, bieten sie also die absolute „Aromen-Frucht-Garantie“!

Eine Weinsorte ist neu dabei: ein 2015er Chardonnay. Als Ursprungsgebiet des Chardonnay gilt heute das Burgund; er zählt somit auch zu den Burgundersorten (Grauer, Weißer Burgunder, Spätburgunder). Berühmte Chardonnay-Weine wachsen z.B. in Puligny-Montrachet, Meursault und Chablis.
Diese Rebsorte hatten wir bisher „nur“ versektet angeboten. Der Wein reifte über 18 Monate, teilweise in kleinen Holzfässern auf der Feinhefe. Im Barrique ausgebaut ergänzen Holzaromen (Vanille, Rauch) dezent die primären Fruchtaromen. Als einer der wenigen Weißweine kann der Chardonnay vom Ausbau in Eichenfässern profitieren. Ein guter Chardonnay lebt von seiner Komplexität, die nur in besonderen Lagen mit kalkreichen Böden entsteht, mit welchen Rheinhessen ja bestens ausgestattet ist. Lassen Sie sich überraschen.

Somit können wir wieder eine breite Palette und Vielfalt unserer Weine präsentieren und wünschen Ihnen viel Vergnügen und entspannte Stunden damit!

Heiko, Melitta, Ute und Sieghard Spies
Weingut Rösch-Spies

« | »

Zurück zu Aktuell