Alles anders in diesem Frühjahr 2020. Nicht nur Industrie, Handel und Gastronomie leiden – auch die Landwirtschaft hat ihre speziellen Sorgen. So benötigen die großen Erzeugerbetriebe Fachpersonal, welches vornehmlich aus Osteuropa rekrutiert wird. Ob dieses in ausreichendem Maße anreisen kann, steht derzeit noch sehr in Frage. Wir, als kleines familiengeführtes Weingut, haben in dieser Hinsicht weniger Probleme.
Die Vegetation in unseren Weinbergen schreitet momentan im Eiltempo voran. Der Klimawandel zeigt sich dieses Jahr wieder überdeutlich: So haben wir derzeit – mit dem 8. April – den frühesten Austrieb der Reben seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahre 1936!
Das muss nicht unbedingt eine weitere sehr frühe Vegetation bedingen. Folgende Kältephasen im Laufe des Jahres können das Wachstum auch wieder verlangsamen. Erst der Zeitpunkt der Rebblüte liefert dann eine recht exakte Terminierung der Weinlese: Ca. 90 -100 Tage später beginnt der Weinherbst!
Die Witterung scheint sich momentan wieder in Richtung warm und trocken zu entwickeln. Glücklicherweise hatten wir über diesen Winter genügend Niederschläge, so dass die Bodenwasservorräte gut gefüllt sind. Auch überstehen unsere Weinberge längere Trockenphasen erwiesenermaßen sehr gut mit ihren tiefgründigen Böden und tiefwurzelnden Rebstöcken!
Unsere 2019er Weine haben sich sehr erfreulich entwickelt. Die Weißweine präsentieren sich vollmundig und aromatisch. Einige Partien haben wir bereits abgefüllt. Weitere Weine folgen in den nächsten Tagen. Die Rotweine zeigen bereits derzeit ihr großes Potential; sie dürfen noch bis zum Herbst in den Holzfässern reifen!